MPU-Berlin

Willkommen bei MPU-Berlin, der verkehrspsychologischen Hauptstadtkolumne!

Bei MPU-Berlin werden echte Fälle vorgestellt, die sich einer MPU in Berlin unterzogen haben. Es wird erklärt warum sie zur MPU mussten, wie sie sich mit Hilfe von „fit für die mpu“ darauf vorbereitet und die MPU in Berlin bestanden haben.

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MPU-Berlin 1: Fahren unter Alkoholeinfluss + Fahren ohne Führerschein

Heute geht es um einen Mann um die 30 aus Lichtenberg, seriöse Erscheinung, guter Job in der Versicherungsbranche, nennen wir ihn Marvin. Ihm wurde der Führerschein entzogen, weil er mit über 1 Promille am Steuer angetroffen wurde und dann während des Fahrverbots ohne Führerschein gefahren und erwischt worden ist. Rechtfertigen sollte er sich aber auch wegen der anderen „Kleinigkeiten“ die sich so in seiner Führerscheinakte angsammelt hatten.

Marvin kam zu „fit für die mpu“ in die MPU-Beratung. Diese ist wichtig, denn nur so kann man feststellen, welche Voraussetzungen im jeweiligen Fall erfüllt werden müssen, dass der MPU-Gutachter ein positives Gutachten erstellen darf. In diesem Fall zeigte sich, dass bei Marvin vor den Verkehrsdelikten eine sogenannte „Alkoholgefährdung“ vorlag. Daraus folgte, dass er zwar keine Abstinenz nachweisen musste, jedoch „kontrolliertes Trinken“ auf Lebenszeit gefordert wird. Das bedeutet, dass die 0,5 Promille-Grenze nie wieder überschritten werden darf. Das muss man lernen. Außerdem mussten alle aktenkundigen Verkehrsdelikte aufgearbeitet werden, was wiederum bedeutet, dass die Ursachen des Fehlverhaltens analysiert und ausgeräumt werden, ungünstige Verhaltensweisen geändert und  rückfallverhindernde Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden mussten. Dazu wurde ihm ein MPU-Grundkurs bei „fit für die mpu“ empfohlen, was er auch beherzigte.

Während des MPU-Vorbereitungskurses zeigte sich, dass Marvin ein korrekter, pflichtbewusster und ehrgeiziger Typ ist, der sowohl sich als auch anderen viel abverlangt, oft zu viel. In Zeiten in denen der schulische und berufliche Stress zunahm, nahm auch der Druck auf seine Person zu und er suchte sich Ventile um diesen zu mildern. Diese Ventile fand er im geselligen Alkoholkonsum mit Freunden und Kollegen und im schnellen Fahren mit sportlichen Autos. Er spürte dabei wie sich persönliche Grenzen lösten und sich ein Freiheitsgefühl einstellte.  Mit steigendem beruflichen Stress stieg auch der Alkoholkonsum und die Geschwindigkeit. Verkehrsdelikte häuften sich, bis es passierte: ungünstige Umstände kamen an einem Abend zusammen, er setzte sich betrunken ans Steuer, wurde erwischt und der Lappen war weg. Er brauchte  aber das Auto für den Job. Er musste seine beruflichen Pflichten um jeden Preis erfüllen, die Karriere stand auf dem Spiel. Vor Freunden und Kollegen den Führerscheinverlust zugeben kam für Marvin nicht in Frage, das musste er geheimhalten. Also tat er so, als wäre nichts gewesen, fuhr ohne Führerschein und wurde erwischt. MPU!

Marvin musste lernen, dass weder Alkohol noch Autofahren geeignete Ventile zu Stressabbau sind. Er musste lernen, sich selbst nicht unter so großen Druck zu setzen und sich zu viel abzuverlangen,  zuzulassen sich in Zeiten der Überforderung helfen zu lassen und dass es kein Problem ist nicht alles allein zu schaffen, was andere fordern. Er musste geeignetere Vertile zum Stressabbau finden und sicherstellen Alkohol nur noch in Maßen zu genieen und darüber die Kontrolle zu behalten. Mit Hilfe des MPU-Grundkurses hat er das geschafft und konnte den Gutachter bei der MPU in Berlin davon überzeugen. Gutachten positiv!

Allerdings ging er ein hohes Risiko ein indem er gegen den Rat des Verkehrspsychologen behauptete, er wäre nur einmal ohne Führerschein gefahren und erwischt worden, bei der MPU ein absolutes „no-go“. Glücklicherweise konnte er sich retten indem er auf Nachfragen des Gutachters einräumte, dass es wohl doch häufiger vorgekommen ist.

Die MPU-Vorbereitung bei „fit für die mpu“ kostete Marvin insgesamt 465€ und 8,5 Stunden seiner Zeit.